Vom Wert der Gefühle

"Unser Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt; man fühlt es auf tausenderlei Weise"

 

Blaise Pascal (1623-1662), von dem dieses Zitat stammt, war ein franz. Mathematiker, Physiker und Philosoph. Und schon immer haben Wissenschaftler, aus unterschiedlichen Bereichen, die Macht der Gefühle anerkannt.

Heute formuliert die Erkenntnis Pascals, z.B. der Biologe und Hirnwissenschaftler Gerhard Roth modern:

 

„Wie auch immer das Resultat rationalen Abwägens lauten mag, (…) es muss emotional akzeptabel sein.“

 

Doch dem "Herzen zu trauen", den eigenen Gefühlen zu vertrauen und nach ihnen zu forschen - manchmal mehr zu fühlen statt zu denken - das kann "befremdlich" sein.

 

Wie zum Beispiel für den Philosophen Platon: der misstraute den Gefühlen, da sie seiner Meinung nach den "Blick auf die Wirklichkeit" verzerren. Andere wollten Menschen dazu erziehen, "das Richtige" zu fühlen - und leider ist das auch heute noch verbreitet: Zu häufig werden Gefühle, als in dem Moment oder grundsätzlich, als "nicht angemessen" bewertet.

 

"Das passt jetzt nicht".

"Reiß dich zusammen"

 

Und ähnliche Sätze sind Ihnen vielleicht auch bekannt, die mit einem "Fühlverbot" verbunden sind.

 

Doch wie kann ein Gefühl verboten werden? Es ist integraler Bestandteil der Person!

 

Denn Gefühle besitzen eine ganz besondere Weisheit. Gerade auch die, die vielleicht "unerwünscht", "unpassend" oder der Person selbst unangenehm sind. Die Frage der nachgegangen werden kann ist somit:

 

Wann werden welche Gefühle "negativ" bewertet? Von wem? In welchen Situationen? (Übrigens sind es wesentliche Fragen im personzntrierten Vorgehen)

 

Es ist also wieder mal ein Plädoyer dazu, die Emotionen wahrzunehmen. Öfter auf die Gefühle zu hören - und versuchen das Herz zu verstehen. Und somit mehr sich selbst.

 

Denn ein Leben ohne Gefühle wäre ein reduziertes Leben.