Ich vertraue dir.

Ich vertraue dir - es ist ein Synonym für ein unbestimmbares Gefühl.

 

Der Satz „Ich vertraue dir“, entspringt aus einem zunächst unbestimmten Gefühl, das in dem Menschen der ihn spricht selbst ist: es gleicht einem Nicht-Vertrauen in das eigene Vertrauen (kann/macht der andere das?) oder aber ein Nicht-Vertrauen in eigene Fähigkeiten. Denn eigentlich müsste es doch heißen: Ich vertraue mir, oder ich vertraue mir nicht; ich trau mir zu mir ein Urteil zu bilden, etwas zu bewältigen, oder eben nicht.

 

Vertrauen zu seinem eigenen Urteil zu haben ist eine besondere Art von Sicherheit, die von innen kommt; ein In-sich-selbst-vertrauen. Und demnach vertrauen wir letztlich unserem Gefühl – nicht unserem Verstand der das Vertrauen explizieren will. Und dieses - unser Gefühl - kann uns nicht täuschen. Doch wohl können wir aber von unserem Handeln oder/und von anderen ent-täuscht werden, wenn wir darauf vertrauen was der Kopf sendet: „Es ist in Ordnung, ich vertraue dir“ – und doch das Gefühl dagegenspricht. 

 

Vertrauen - es entsteht aus der Vielzahl von Erfahrungen; besonders aus denen mit uns selbst. 

 

Daher ist Vertrauen das, was wir verwirklichen, wenn wir ein Gefühl, ein Bedürfnis wahrnehmen können und entsprechend diesem agieren können. 

 

Dem nachzugehen erfordert jedoch vor allem Vertrauen in das eigene Innere.

 

Die damit häufig zusammenhängende Unsicherheit hat als Grundlage somit ein Nicht-Vertrauen, in unsere eigene Wahrnehmung. Vor allem dann, wenn etwas ungewohnt ist, wenn etwas neu ist: unbekanntes Gebiet. Und gerade dann sollten wir stehen bleiben und erst mal bewusst wahrnehmen, was im Inneren da ist. Das wahrzunehmen,

anzunehmen und anzuerkennen schafft Vertrauen in das Selbst-Vertrauen – auch, dass es eine Entscheidung vielleicht nur für diesen Moment „richtig“ oder „falsch“ gewesen war.

 

Um sich selbst besser zu verstehen gilt also die Voraussetzung sich auf die sich bildenden, eigenen Gefühle einzulassen, die sich in der aktuellen Situation bemerkbar machen. Auf dieser Grundlage kann abgeglichen werden, zwischen dem

was verlangt wird und dem, was die eigenen Möglichkeiten zulassen.

 

Sich selbst zu vertrauen bedeutet: Das aktuelle Empfinden ohne Bewertungen (das darf sein/das nicht) und ohne Bedingungen (nur wenn… dann…) zu bejahen: „Ah, ja… so ist das also im Moment bei mir…“. Dem Raum geben, es akzeptieren und den Signalen aus dem Inneren zu vertrauen.

 

Damit übernehmen wir Verantwortung uns selbst gegenüber. Wir bejahen unsere Gefühle und damit uns und betrachten bewusst die daraus entstehen wollenden Handlungsimpulse.

 

Das ist vielleicht ungewohnt und sicher ein langer Prozess.

 

Ein Prozess, der Vertrauen erfordert und Vertrauen erzeugt: Denn, wer lernt sich selbst zu (be-)achten, kann sich/seinen Gefühlen immer mehr selbst vertrauen. Und stärkt sich selbst damit auch darin mehr vertrauen zu können, ob er anderen vertrauen kann.

 

Ein Sich-Selbst-Vertrauen ist daher das einzige Vertrauen, das konkret ist. Es ist die Überprüfung von innerer Stimmigkeit. Und die kann jeder nur für sich selbst spüren und überprüfen.   

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