Als Ergebnis ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit den personzentrierten und psychodynamischen Theorien, hat Christiane Hellwig das Personzentrierte-Kräfte-Modell (Hellwig, 2020) entwickelt. Es ist die sozialpsychologische Perspektive der Personzentrierten Psychotherapie, die von Carl Rogers begründet wurde.
Das PKM zeigt, wie eine qualitätsvolle (Coaching-)Beziehung und eine vertrauensvolle Arbeitsbasis aufgebaut werden kann, um der Vielschichtigkeit der Menschen und den psychodynamischen Besonderheiten gerecht zu werden. So ist das PKM für die Bearbeitung eigener Themen sowie für die nachhaltig wirksame Begleitung im Coaching, unabdingbare Grundlage.
Das ganzheitliche Arbeiten nimmt dazu das individuelle Erleben in den Fokus, unter der Einbeziehung der sozialen Wechselwirkungen - Themen, die eine Person "stören", die jedoch nur ihrem Randbewusstsein zugänglich sind: ihrer Gesamtheit von Fühlen, Denken, Handeln. Denn erst wenn diese Bereiche kongruent miteinander interagieren, fühlen Menschen sich in einer Situation „gut“; können selbstbestimmter und motiviert ihren Wünschen und Zielen nachkommen. Doch manchmal hindern innerpsychologische und soziale Wechselwirkungen, die in früheren zwischenmenschlichen Kontakten entstandenen sind und durch spezifische Situationen wieder aktiviert wurden, ein motiviertes und zufriedenes Arbeiten und Leben - in bestimmten Teilbereichen.
Im PKM arbeiten wir daher mit der Summe der Einflüsse aus Vergangenheit und Gegenwart – für ein kongruenteres Fühlen, Denken, Handeln in der Zukunft.
Daher sind die Beachtung und das Aufgreifen der psychodynamischen Wechselwirkungen im Hier-und-Jetzt von höchster Bedeutung: Gelingt das dem Coach, steigert er die Effizienz der Wirkung in Coaching und Beratung, durch die Förderung des interpersonellen Lernens und durch die Klärungsmöglichkeit im Prozess erheblich (Hellwig 2016, 2017; Yalom, 2019; Rogers, 1976; 2009).
Um Dieses zu unterstützen arbeitet das PKM auf drei Ebenen.
1. Das PKM setzt auf Selbsterfahrung
Es sind die Grundbedingungen der humanistischen Haltung; und die Basis der Beziehungstheorie, die von allen wissenschaftlichen Richtungen als maßgeblich für hilfreiche Kontakte bestätigt wird. "Wer anderen helfen will, muss sich zuerst selbst verstehen".
2. Das PKM vermittelt Gesprächsführungstechniken
3. Das PKM fördert Verstehen
Wir müssen verstehen, welche Bedeutung das Gesagte für die andere Person hat - und unsere eigenen Bedeutungen davon unterscheiden können, damit wir unsere eigenen Themen nicht für die Themen der anderen Person halten.
Das Personzentrierte-Kräfte-Modell (PKM) stellt die beziehungsdynamischen Bestandteile der humanistischen, Personzentrierten Psychotherapie in den Fokus: die Wechselwirkungen zwischen den Personen, die sich im (Coaching-)Gespräch befinden.
Die Kräfte im Modell stehen gleichbedeutend für die sich gegenseitig beeinflussende
Übergreifende Fragen können damit bearbeitet werden: Was weiß oder ahnt die Person über sich, ist aber ihrem Bewusstsein noch nicht vollständig zugänglich, in Bezug auf ihre Gedanken, Gefühle, Emotionen und Körperreaktionen: a) Welche „Innerungen“ sind mit dem Tun verbunden? Wie bewertet sie ihr Tun und ihre Emotionen - und das/die der anderen Personen? b) Wie erlebt sie sich in Beziehungen: Wie steht sie zum Coach und wie zu sich selbst?
Damit in Verbindung stehen (un-)ausgesprochene Wünsche, Ziele und Hindernisse, die im Prozess des Coachings, in seinen einzelnen Momenten da sind, jedoch noch nicht klar sind. Diese erkennen und im Prozess bearbeiten zu können, ist der Mehrwert des PKM.
Menschen werden von ihren Erfahrungen geleitet und können, in Beziehungen jeder Art, (unbewusst) Enerige aktivieren, um ihre
Erfahrungsmustern geben Menschen Sicherheit - bei ggf. aller Unproduktivität oder Unzufriedenheit mit einer Situation.
Jedoch können diese Wechselwirkungen im Coaching den Entwicklungsprozess hindern.
Daher sollte verstehbar werden können, was in einer Person vorgeht und welche Resonanzen das bei anderen Menschen auslöst.
Durch das PKM können Personen dafür sensibilisieren werden, wozu sie ihre Energie, ihre Kräfte nutzen: für die Erhaltung „bewährter“ Fühl-, Denk- und Handlungsmuster, oder für deren Erweiterung und Flexibilität. Diese Wechselwirkungen im Hier-und-Jetzt sinnvoll aufzugreifen, um sie dann bearbeiten zu können, ist zentraler Bestandteil der Klärungsarbeit im PKM.
Diese dynamische Überprüfung wird im PKM als immerwährender Prozess gesehen, mit dem Personen maßgebende Bereiche ihrer spezifischen Fragen erforschen können:
Mit der Fokussierung auf die Kraft der psychodynamischen Wechselwirkungen im Hier-und-Jetzt ist das PKM ein universelles Coaching-Modell. Aufgrund der Grundstruktur der Beziehungstrias (Wertschätzung, Empathie, Kongruenz) kann es in jeder zwischenmenschlichen Begegnung seine Wirkung „pur“ entfalten; doch ebenso in fast jede Coachingtechnik integriert werden und diese fruchtbarer werden lassen.
Mehr theoretischen Hintergrund lesen Sie in den Veröffentlichungen zum Personzentrierten-Kräfte-Modell (PKM)
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